Freelancer-Österreich-Studie zu den Stundensätzen von Freiberuflern
Von 10 bis 180 Euro erstreckt sich der Stundensatz, den freie Mitarbeiter für ihre Arbeit fakturieren. Ein Stundensatzvergleich lohnt sich, wie die Studie der Dienstleister zeigt, die auf Freelancer-Österreich gelistet sind.
Im Durchschnitt kostet ein Freiberufler 42 Euro pro Stunde. Ein Vergleich unterschiedlicher Dienstleister lohnt immer, da die Stundensätze nicht nur von der Dienstleistung und der Dienstleisterqualifikation abhängen. Erstaunlicherweise hängt der Stundensatz nicht nur von der Qualifikation ab, auch Wohnort, Geschlecht und Alter des Dienstleisters spielen eine Rolle. Zusätzlich weichen die Stundensätze vergleichbarer Freiberufler um mehr als den Faktor zwei voneinander ab, ohne dass diese sich objektiv voneinander unterscheiden. Darüber hinaus berechnen manche Freiberufler außerhalb ihrer Marktplatzeintragung teilweise deutlich höhere Stundensätze, je nachdem für welchen Kunden sie gerade arbeiten. Eine gründliche Auswahl unter gleich qualifizierten Dienstleistern kann daher durchschnittlich 30% Kosten sparen.
Wie zu erwarten hängt die Vergütung stark von der Art der Dienstleistung ab: Bürodienstleister gehören mit durchschnittlich 20 Euro/Stunde zu den günstigsten Dienstleistern, während für einen Rechtsanwalt im Schnitt 95 Euro zu bezahlen sind. Erwartungsgemäß werden Dienstleistungen, die eine akademische Qualifikation erfordern besser vergütet. Interessanterweise wird aber auch die Fähigkeit, mit Menschen umzugehen, wesentlich besser bezahlt als reine Fachkenntnisse. So kosten Ingenieure durchschnittlich 38 Euro, während Personalberater bei durchschnittlich 83 Euro/Stunde liegen.
Auch der Jahrgang spielt eine Rolle. Ältere Dienstleister sind in der Regel erfahrener und sind durchschnittlich 70 Prozent teurer als junge: So liegt der Mittelwert bei 18 bis 29-Jährigen bei 30 Euro, während die über 50-Jährigen im Mittel bei 51 Euro liegen.
Das Geschlecht hat nur einen geringen Einfluss auf die geforderten Stundensätze. Zwar verlangen Männer durchschnittlich mit 48 Euro deutlich mehr als Frauen (34 Euro), dies liegt aber hauptsächlich daran, dass Frauen stärker in den weniger gut bezahlten Dienstleistungen vertreten sind. So sind beispielsweise 84 Prozent aller Bürodienstleister weiblich, während es bei den Rechtsanwälten nur ein Viertel sind. Innerhalb einer Dienstleistungskategorie sind die Vergütungsunterschiede daher gering – so liegen männliche Grafiker mit durchschnittlich 32 Euro kaum über den 30 Euro/Stunde der Grafikerinnen.
Eine Preisbildung anhand von klaren Kriterien findet im Gesamtmarkt nur teilweise statt, d. h. für vergleichbare Leistungen werden sehr unterschiedliche Preise bezahlt, ohne dass es hierfür einen qualitativen Grund gibt. So variieren die Stundensätze innerhalb einer Dienstleistungsart stark – Grafiker beispielsweise gibt es von 10 Euro bis 85 Euro pro Stunde. Diese Bandbreite gilt interessanterweise auch für vergleichbare Qualifikationen/Erfahrungen. So gibt es Grafiker mit zehn Jahren Agenturerfahrung sowohl für 15 wie auch für 80 Euro pro Stunde.
Die detaillierte Studie mit den jeweiligen Stundensatzbereichen der unterschiedlichen Freiberuflerkategorien ist kostenlos unter Studie zu den Stundensätzen von Freiberuflern erhältlich.
Falls Sie Anregungen haben oder unseren Newsletter abonnieren möchten, können Sie uns hier gerne eine Nachricht hinterlassen:
Dieser Artikel wurde in den Freelancer-Österreich-News 11 veröffentlicht.